Schon komisch, im Zelt war die Nacht erholsamer. Da sieht man mal wieder, dass eine dicke weiche Matratze kein Garant für einen guten Schlaf ist. Dafür gibt es Frühstück um 8:00 Uhr. Im Frühstücksraum werden wir sehr nett vom Pensions-Wirt empfangen und es ist zu unserer Überraschung angenehm warm. Die Heizung läuft! Mit dieser Info kehre ich nochmal zurück ins Zimmer und schalte die Heizung in unserem Zimmer an und platziere meine immer noch feuchten Schuhe auf den Heizkörper. Zurück beim Frühstücken plaudern wir noch mit dem Tischnachbar über das E-Bike fahren und genießen das reichhaltige Frühstück. Um 9:30 starten wir bei etwas weniger grauen Himmel die letzte Etappe zurück zur Breitachklamm. Riccardo versichert mir, dass es heute keine Gratwanderung auf 2000 hm gibt. Bereits nach 30min werden wir beide von einem seltenen Gast überrascht - die Sonne zeigt sich für ca. 20min - was für ein schöner Moment! Vor 3 Wochen haben wir die gelbe Kugel noch geflüchtet und jetzt ist sie herzlich willkommen. Auf befestigter Straße laufen wir ein Stück des Tiefenbachtals entlang, als es auch schon wieder anfängt leicht zu regnen. Damit wir heute nicht zu schnell am Ziel sind geht es noch einen kleinen 400 hm Abstecher zur Schwabenalm (ein sehr vernünftiger Name) durch das Lochbachtal. Der Regen wird immer heftiger und wir beschließen eine kurze Pause an der Schwabenalm zu machen. Die Wirtin warnt noch eindringlich vor dem Abstieg am Geissenberg aufgrund des vielen Wassers. Hmmm, nach kurzer Komoot-Recherge, ohne Internet, sind wir uns nicht sicher welchen Abstieg wir eigentlich geplant haben. Dann kommt das Signal von Oben - es hört auf zu regnen - also erst einmal weiter ohne Schirm. Beim nächsten Abzweig führt mich Riccardo ein anderes Flusstal (ohne Warnung) abwärts. Zu guter Letzt noch ein richtiger feuchter Spaß. Es geht sogar durch einen Fluss, von Stein zu Stein, das hat noch gefehlt auf unserer Wanderung. Oberhalb von Tiefenbach spuckt uns der Wald wieder aus. Vorbei an einem noblen Hotel mit Sauna und Pool geht es zurück zum Auto. Es steht noch !! Wir waren uns zeitweise nicht sicher ob es doch auf einem verbotenen Parkplatz steht, da es vermutlich im kompletten Allgäu keine Parkplätze umsonst gibt. Damit wir nicht ganz ohne Mitbringsel das Allgäu verlassen besuchen wir noch schnell in Günzelsried eine Sennerei und kaufen noch etwas Käse ein. Ohne Zwischenfall erreichen wir Konstanz, pünktlich zum nächsten Gewitter.
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