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Gran Senda de Malaga Woche 2

Tag 5, 26.12.2022, Ardales - El Burgo (ca. 22km)

Morgenstund hat Gold im Mund - erstmal in die nächste Bar! Für 5 €  zwei Cappuccino und zwei dick belegte Buritos. Beim Gemüsehändler nebenan gibts es noch die nötigen Vitamine in Form  von einer riesigen Paprika und 2 Mandarinen. Bei noch frischen Temperaturen geht es talwärts aus Ardelas hinaus. An vielen Feldern vorbei geht's stetig Bergauf bis wir einen mit Kiefern bewachsenen Bergrücken erreichen. Auf einem breiten Forstweg gehen wir immer schön mit Ausblick weiter. Auf einem großen Stein machen wir Siesta und futtern Müsliriegel und Paprika. Weiter geht's Richtung El Burgo, der Kiefernwald weicht großen Feldern und noch größereren Olivenhainen. Auch Plantagen mit Mandelbäumen gibt es hier.

In El Burgo haben wir heute ein Ferienhaus für 38€ gemietet, den Schlüssel bekommen wir aus einer Box mit Zahlencode. Auf der Suche nach einer Bar wundern wir uns - alles hat heute zu, sogar die Apotheke und der Supermarkt. An der Hauptstraße finden wir die einzige offene Bar. Montags ist auch in Spanien Ruhetag. So genießen wir ein paar Tapas und gehen zurück zu unserem Häuschen. Warme Dusche, Tasse Tee, Pumpernickel und Salami. Was bracht man mehr. So sitzen wir noch gemütlich und planen die nächsten beiden Tage. 

Tag 6, 27.12.2022, El Burgo - Ronda (25km)

Heute sind wir mal ein bisschen früher aufgestanden. Alles eingepackt und ab in die Bar von gestern Abend. Café con Leche und ein Brötchen mit so was ähnlichem wie Leberwurst. Im kleinen Supermarkt ums Eck gibt es wieder 2 Mandarinen und eine Paprika. El Burgo lassen wir hinter uns und tauchen in das Valle de Lifa ein. Wir gehen oberhalb des Flusses immer Berg auf. Dann ändert sich die Landschaft,  der Wald wird weniger und es öffnet sich eine offene Weidefläche am Torre de Lifa. Hier ist Zeit für eine Pause mit den süßen Leckereien die wir uns heute Morgen in der kleinen Bäckerei nebenan gekauft haben. Hier oben pfeift ein kalter Wind und die Hosen bleiben heute lang. Nachdem wir die Passhöhe auf 1150m erreichen ändert sich die Landschaft erneut. Von nun an begleiten uns Korkeichen hinab ins Tal. Wir können die weissen Häuser von Ronda schon sehen  aber es sind immer noch einige Kilometer bis dahin. Ein Zwischenstopp im Supermarkt  und dann weiter zum Apartemento Filipe. Hier werden wir sehr nett empfangen und bekommen gleich noch ein paar Tipps für den Abend. Nach einer langen heißen Dusche geht es in eine Bodega (Weinstube) mit leckeren Kleinigkeiten. Der Wein aus Ronda ist sehr lecker und wir essen uns durch die Tapa- Speisekarte. 

Tag 7, 28.12.2022, Stadtbummel in Ronda

Heute ist ein "Pausetag". Wir haben beschlossen nicht einfach an der schönen Stadt Ronda vorbei zu laufen. War allerdings eine schwere Entscheidung. Wie jeden Tag ist unser erstes Ziel eine Bar um zu Frühstücken.

Gut gestärkt gehen wir gemütlich durch die Fußgängerzone Richtung Plaza d Toros e Ronda - die Stierkampfarena. Die Arena ist eune der Ältesten in Spanien. Sie fasst ca. 6000 Zuschauer und hat einen Durchmesser von 66 Meter. Auch eine Reitschule ist angeschlossen. Obwohl in einigen Regionen der Stierkampf abgeschafft wurde findet er hier in Andalusien noch statt. Die Besichtigung der Arena war auf jeden Fall sehr interessant. Unser Spaziergang führt uns durch einen Park mit wunderschöner Aussicht auf die Altstadt. Über die neue Brücke gelangen dort hin und steigen ein wenig ab um den schönen Blick auf die Brücke zu erhaschen. Die Stadt wird durch die tiefe Tajo Schlucht getrennt. Entlang der Stadtmauer gelangen wir zu den arabischen Bädern. Auch das war sehr spannend. Über ein vom Esel bewegtes Wasserrad wurde das Wasser nach oben gebracht und über ein Viadukt ins Bad transportiert. Gebaded wurde hier zuerst in einem Dampfbad  gefolgt von Massagen und einem Kaltbad zum Abschluss. Das Bad befindet sich ausserhalb der Stadtmauer, so das Reisende zuerst ein Bad nehmen konnten bevor sie die Stadt betreten haben. Zurück in der Stadt schauten wir  nach einem Plätzchen zum Essen und Trinken. Um die Zeit bis zum Sonnenuntergang zu überbrücken haben wir beschlossen uns die Kirche Santa Maria anzuschauen. Die Kirche wurde am Standort der damaligen Moschee errichtet. Vom Balkon aus hatten wir nochmal einen schönen Ausblick auf die Dächer von Ronda und das umliegende Land. Von einem Balkon im inneren konnte man in die Kirche hinabsehen, ganz schön hoch wurde hier gebaut...

Wieder unten stürzen wir uns in Getümmel. So langsam geht die Sonne unter und taucht die Stadt auf ihren Felsen in ein warmes Licht. Auf dem Rückweg in unser Apartment kaufen wir noch etwas Proviant für morgen ein. Nach 2 Stunden Pause auf dem Sofa geht es nochmal um die Ecke zum Essen.  Der Laden wurde uns von der Vermieterin empfohlen. Die kleine urige Bar war total nett, nur Einheimische und ein knuffiger Wirt.

Tag 8, 29.12.2022, Ronda- Zelt Jimera de Libar (27km)

Ronda adios. Heute geht es in "früher" Morgenstunde um 8:30 zur gleichen Bar wie gestern. Zwei dicke belegte Baguettes verschwinden in rasentem Tempo. Der Weg führt uns an der beeindruckenden Steilwand entlang aus der Stadt durch das darunter verlaufende Tal. Die Brücke errinnern aus dieser Perspektive an eine Szene aus Herr der Ringe. Der nächste steile Anstieg sorgt wieder für T-Shirt-Temperaturen. Nach ca. 10 km stossen wir auf Schienen welchen wir parallel auf einen schönen Pfad folgen. Die Vegetation wir immer grüner und feuchter. Ein breiter Fluss teilt ab nun ebenfalls unseren Weg. Für eine nette Abwechslung sorgt ein kräftiger Gegenanstieg auf ein Felsenband welcher auf einem kleinen Sattel endet. Hier geht es zu einer netten kleinen Ortschaft "Benaojan". Anschließend folgt ein steiler Abstieg zum Fluss/ Bahn. Hier ist auch eine Haltestelle und das offizielle Etappenende welches wir aber aufgrund der Kürze überlaufen. Der Weg endet allerdings appruppt vor einer zerstörten Brücke - tja die GPX Daten sind wohl etwas veraltet. Mit einem kleinen Umweg geht es via Betonklötze über den breiten Fluss. Auf der anderen Seite beginnt ein schöner Pfad immer entlang des Flusses "Rio Guariario". Dieser Fluss ist auch für die Teilung der Ronda-Plattform verantwortlich. Wir folgen dem Pfad bis zu Haltestelle Jimera de Libar. Dort gibt es endlich das ersehnte Abendessen, einen fetten Burger und geschmorte Schweinebäckchen. Mit vollem Bauch und zwei Bier im Kopf geht es weiter durch den Ort zu unserm bis jetzt noch unbekannten Schlafplatz. Es ist kurz vor 18:00 und wir bekommen langsam Dämmerungspanik. So ist das leider immer beim Suchen eines romantischen Plätzchen. Die Hunde bellen um uns herum und noch sind überall Zäune die uns den Weg in die Botanik versperren. Bei einem großen leeren Stall vagen wir einen Abstecher auf die leere Weide und wir haben Glück. Hinter mehreren Felsbrocken taucht ein idyllisches Plätzchen unter zwei Eichen auf. Das Zelt ist schnell aufgeseschlagen und alles für sie Nacht bereit gemacht.

Tag 9, 30.12.2022, Zelt Jimera de Libar - Zeltplatz Rio Genal (22km)

Wir verbrachten eine entspannte Nacht im Zelt mit ein paar nahen Wildschweinen. Und einem Kohlraben. Das Grunzen und Schachern ist schon ein bisschen beunruhigend. Daher Ohropacks und ignorieren! Nach einem Kaffee geht es gegen 8:20 wieder los. Wieder auf dem Pfad treffen wir nach ein paar Kilometer auf die erste Kuh auf unserer Wanderung - die Tiere werden immer größer. Und plötzlich kommt von hinten etwas sehr Seltenes - ein anderer Rucksack-Wanderer. Er stellt sich als Cedric vor, kommt aus Frankreich und ist schon 8 Monate zu Fuss durch Europa unterwegs. Wir gehen zusammen die nächsten 7km, teilen uns das Frühstück und geniesen die Geschichten von den Erlebnisse Cedric. Er zieht weiter Richtung Gibraltar und dann nach Marokko, bei uns geht es Richtung Osten den Berg hinauf. Auf dem Bergsattel machen wir eine Zeltttrocknungspause direkt unterhalb einer imposanten Felswand. So lange das Zelt trocknet essen wir unser Obst das wir  800m den Berg hoch getragen haben. Wir hatten die Hoffnung das der Weg sich ändert, aber leider geht es auch runter noch eine ganze Weile auf einer Betonstrasse. Im schönen Örtchen Benalauria haben wir unsere Wasserflaschen am Brunnen gefüllt, sicher ist sicher. Nach ca. 22 km erreichen wir einen Campingplatz,  wir haben entschieden für heute Schluss zu machen und hier zu bleiben. So konnten wir noch bei Tageslicht das Zelt aufbauen,  warm duschen und dann in der Bar. Die Zeit bis zum Essen überbrücken wir am warmen Ofen mit Bier, Kaffee und Kuchen und natürlich mit diesem Blog. Und dann kommt das Abendessen. In Spanien erst ab 20:30. Einen fetten Salat, gegrilltes Iberico und Hühnchen - was will man mehr. Danach geht es ins kalte Zelt-Bettchen. 

Tag 10 31.12 2022, Zeltplatz Rio Genal - Zelt vor Casare (20km)

Im Zelt war es muggelig warm, das Aufstehen dafür etwas schwierg. Da der Zeltplatz in einer Talsenke ist gab es heute Nacht den ersten Raureif. Das Zusammen-packen war demensprechend kalt. Wir verlassen um ca. 9:00 den Camping- Platz, es ist immernoch dämmrig. Der weitere Pfad führt durch eine Furt des Rio Genal,  mit anschließenden kleinen Kletterpartien auf einem etwas rampunierten im Bau befindlichen Eisensteg. Es folgt ein sehr steiler Aufstieg in das bildschöne Örtchen Genalcuacil. Direkt am Ortseingang finden wir eine nette Bar mit einem sehr aufmerksamen Wirt. Nach zwei Kaffee und einem Tomaten-Oliven-Brot geht es noch kurz zum Mini-Supermarkt um uns noch für die Feiertage zu wappnen. Wir müssen ja schließlich etwas an Silvester zum trinken haben.

Nach einer Stunde kommen wir an ein sonniges Plätzchen und beschließen hier unser Zelt und die Schlafsäcke zu trocknen.Weiter geht es frohen Mutes den Hang hinter, in der Talsenke kommt dann die erste schwierige Furt. Mit Schuhe keine Chance. Also Schuhe aus und durch das kalte Wasser. 30min hat uns der Spaß gekostet. Aber egal wir sind ja flexibel. Nach weiteren 5km kommt dann die nächste Furt. Diese war zwar sehr einfach allerdings finden wir den anschließenden Weg nicht mehr. Uns bleibt nichts anders übrig als den Hang hinauf zu klettern um schließlich an einem riesigen Zaun zu enden. Umdrehen wollen wir jetzt auch nicht mehr, daher bleibt uns nur eine Möglichkeit - drüber steigen. Zum Glück ist es kein schwieriger Zaun und wir sind schnell auf der anderen Seite und finden auch gleich unseren Weg wieder. Nur leider ist die Zeit weit fortgeschritten. 17:20 - es wird Zeit einen Zeltplatz zu finden. Und wir haben wieder richtiges Glück, auf dem nächsten Satttel ist ein lichtes Korkeichenwäldchen mit einem traumhaften ebenen Plätzchen. Das wird unser Silvesterplatz - weit weg vom weltlichen Trubel.

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Kommentare: 9
  • #1

    Dieter (Dienstag, 27 Dezember 2022 09:08)

    Unser Weihnachtsessen war besser, aber ihr habt mehr Sonne.

  • #2

    Jochen (Mittwoch, 28 Dezember 2022 19:39)

    Ich bin schon auf unser Silvesteressen gespannt. Wir wissen noch nicht genau an welchem Ort/Zelt wir am 31.12 sind.

  • #3

    Edith (Donnerstag, 29 Dezember 2022 11:18)

    Vermutlich werdet ihr an Silvester in Genalguacil sein . Ist aber noch ein scjönes Stück zum Laufen �

  • #4

    Theresia (Samstag, 31 Dezember 2022 14:37)

    Hallo Ihr Urlauber,
    wünsche euch einen wunderschönen Silvesterabend und einen guten Start in ein gesundes friedvolles Neues Jahr ��
    Viele liebe Grüße
    Theresia

  • #5

    Daniela (Samstag, 31 Dezember 2022 19:15)

    Hallo zusammen,
    Wir wünschen allen die uns hier begleiten alles Gute für das kommende Jahr. Bleibt gesund uns lebensfroh.

  • #6

    Rolf (Sonntag, 01 Januar 2023 13:07)

    Wünsche euch einen tollen Start in das neue Jahr und weiterhin spannende und schöne Tage auf eurer Tour.

  • #7

    Ute (Sonntag, 01 Januar 2023 13:08)

    Wir wünschen euch auch noch alles gute fürs neue Jahr, bleibt gesund und fit und schreibt weiter von euren tollen Unternehmungen.

  • #8

    Cornelia und Jürgen (Samstag, 07 Januar 2023 16:06)

    Wir bewundern Eure Kondition.
    Vielen Dank, dass Ihr uns an Eurer Reise teilhaben lasst.
    LG Cornelia und Jürgen

  • #9

    Jochen (Samstag, 07 Januar 2023 19:04)

    Hallo Cornelia und Jürgen, freut uns wenn es Euch gefällt. Grüsse